Legasthenie Therapie - Was kann man dagegen tun?
Legasthenie, zu deutsch Lese- und Rechtschreibschwäche, trifft nach Schätzungen des Bundesverbandes für Legasthenie und Dyskalkulie (Rechenschwäche) etwa 4% der Schüler an unseren Schulen. Während früher Kinder mit LRS oftmals als dumm oder faul eingestuft wurden und zu einer höheren Schulbildung keinen Zugang hatten, gibt es in der heutigen Zeit verschiedene Hilfsangebote, die sich vornehmlich an den Stärken dieser Kinder orientieren Legastheniker sind durchaus zu mehr in der Lage, als nur die Mindestvoraussetzungen an einen Schulabschluss zu erfüllen.
Wichtig für eine effiziente Hilfe ist das frühzeitige Erkennen der Störung, möglichst schon vor dem eigentlichen Erwerb der Schriftsprache. Legasthenie besteht ein Leben lang, deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich mit der Abklärung der Ursachen und entsprechenden Therapien zu beginnen.
In allen Bundesländern existieren mittlerweile so genannte Legasthenieerlässe, in denen auf die Bedürfnisse der Kinder mit diagnostizierter Lese- und Rechtschreibschwäche eingegangen wird. Angeregt werden dazu im Speziellen zum Beispiel Zeitzuschläge bei schriftlichen Arbeiten, keine Notenvergabe für Rechtschreibung und vorwiegend mündliches Abprüfen des Wissens.
In Umsetzung der derzeitigen Erkenntnisse über Ursachen und Fördermöglichkeiten wurden Computerprogramme entwickelt, die zum einen automatisch die Fehler korrigieren, zum anderen aber auch darauf hinwirken, dass andere Fähigkeiten des Legasthenikers trainiert werden. Wörter werden zum Beispiel als Kombination aus Buchstabenfolgen und Tönen oder Farben dargestellt. Die Motivierung des Schülers erfolgt über Signaltöne, wobei darauf geachtet wird, dass sich die unrichtige Schreibweise nicht erst einprägen kann.
Ebenso denkbar und anwendbar sind Vorleseprogramme. Manchmal ist es ausreichend, Texte zu vergrößern oder mit speziellen Farbfolien zu unterlegen.
Begleitend können Psychotherapie eingesetzt werden und Fähigkeiten wie Gedächtnis, Konzentration, Zuhören und Gespräche trainiert werden.
Kinder mit einer Lese- Rechtschreibschwäche müssen mit der Technik und der Anwendung der Programme vertraut gemacht und ihnen muss erlaubt werden, diese Hilfsmittel im Unterricht auch zu benutzen.
Es erfordert in jedem Fall ein kontinuierliches Zusammenspiel von Eltern, Lehrern und Psychologen.